Und gleich noch ein Kapitel ^^

Kapitel 45 – Die Ruhe zwischen den Stürmen

Als die Highwind sich Costa del Sol näherte, bot sich ein grausiger Anblick des Schreckens. Überall lagen tote Monster, und auch einige Menschen hatten die Schlacht nicht überlebt. Doch die Stadt war nicht zerstört und die meisten der Bewohner waren noch am Leben.
Etwas außerhalb der Stadt landete die Highwind und Cid und die anderen verließen sie eilig Richtung Stadt. Keine Menschenseele war zu sehen. Erst, als sie am Strand angelangt waren, sahen sie die versammelten Menschen. In ihrer Mitte stand Tifa, scheinbar teilte sie den anderen etwas mit. In ihrem Blick lag eine plötzliche Freude, als sie Cloud, Cid, Aeris und sogar Rez erblickte. Dennoch fuhr sie unbeirrt fort. „... und deshalb sollten wir allen dankbar sein. Viele haben ihr Leben gelassen, damit wir leben können. Das darf niemals vergessen werden. Lasst uns ihnen zu Ehren einen Moment schweigen.“ Kaum jemand hatte bemerkt, wie die Neuankömmlinge hinzugekommen waren und sich jetzt nahtlos in die Zeremonie einfügten.
Einige Minuten später stieß Tifa zu den anderen. Erst jetzt bemerkte Cloud die Schramme in ihrem Gesicht, die vielen Schnittwunden an ihren Armen und Beinen und zahlreiche weitere Blessuren. Dennoch wirkte sie vitaler denn je, und zu allem entschlossen. Diese Frau ist wirklich bewundernswert, ertappte sich Cloud bei diesem Gedanken. Aber was bedeutet sie mir wirklich? Er musste sich dessen erst klar werden, aber er war sich nicht einmal sicher, ob er das jemals schaffen würde. Wenigstens scheinen Tifa und Aeris ihre Feindschaft beigelegt zu haben. Freundschaftlich wie vor über einem Jahr, als sie sich kennen gelernt hatten, sahen sie einander an. „Ihr habt es geschafft“, platzte es einfach aus Cloud heraus. „Ja, wir haben es geschafft“, wiederholte Tifa tonlos. Sie musste sofort an alle denken, die nicht bei ihnen waren. „Weiß jemand, wie es um die anderen steht?“ Cid schüttelte den Kopf. „Deshalb sind wir ja unterwegs. Hoffentlich haben sie alles überstanden“, meinte er und steckte sich aus Nervosität eine Zigarette in den Mund, jedoch ohne sie anzuzünden. Von einem Fuß auf den anderen tretend, gen Himmel blickend, sagte er: „Also... glaubt ihr... glaubt ihr, dass sich die Menschheit an das, was wir getan haben, noch in 1000 Jahren erinnern wird?“
Langes Schweigen.
„Wer weiß, ob sie in 1000 Jahren noch existieren wird?“ warf Cloud ein. „Ob sie in eintausend Jahren noch existiert, ob sie sich in einhundert, oder fünfzig Jahren vielleicht schon nicht mehr an das erinnert, was wir getan haben, ist doch ganz egal! Viel wichtiger ist, was wir und alle anderen Menschen erreicht haben: Alle gemeinsam ihre Streitigkeiten zu vergessen und für die Zukunft des anderen und des Planeten zu kämpfen. Damit haben sie ihren eigenen Wert für den Planeten unter Beweis gestellt.“ Alle sahen Aeris optimistisch an. „Sie hat recht“, meinte Rez. „Wir sind nicht unsterblich – sowohl das Individuum als auch das ganze nicht“, fügte er hinzu. „Trotzdem haben wir nicht nur um unser eigenes Überleben, sondern das eines ganzen Planeten gekämpft.“
Er schien deutlich mehr zu wissen, als alle vermutet hatten.
„Cloud, wo ist dein Schwert?“ fragte Tifa und erntete damit die verschmitzten Blicke der anderen. „Ich kann im Moment nur so viel sagen: Aller Wahrscheinlichkeit zufolge ist es im Besitz von Hojo. Mehr sage ich, wenn wir wieder komplett sind. Wir haben keine Zeit zu verlieren, also...“ Dann sah er sich einen Moment lang um. „Geht schon zur Highwind. Ich komme gleich nach.“ Mit diesem Worten drehte er sich um und zu Tifas und seinem Haus. Als er herauskam, hielt er nach langer Zeit wieder das Ultimaschwert in den Händen.



„Nein! Nein! NEEEEEEEEEIIIIIN! Das kann nicht wahr sein!“ Voller Zorn und Hass auf die Menschen ließ der dunkle Meister die Erde erbeben. Die Ruinen von ganz Midgar schwankten und zitterten unter seiner Macht. Nun hatte er keine Wahl mehr. Um die Kontrolle über den Planeten zu erlangen und ihn vollständig assimilieren zu können, musste er den bisherigen Plan verwerfen und sich auf seine Macht verlassen. Die großen Substanzen waren nun praktisch wertlos geworden für ihn.
Mit einem einzigen Gedanken befahl er all seinen Dienern, zu ihm zurückzukehren. Die Zeit der Wiedervereinigung stand bevor.